Hier schreibe ich!

An dieser Stelle darf sich unser Sheltie Dusty austoben, für den Inhalt ist allein er verantwortlich.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Artikel im Sheltiefreunde

Das hätte ich Frauchen nun wirklich nicht zugetraut: Heimlich einen Artikel über mich geschrieben, mit Fotos versehen und dann an eine Zeitung geschickt! An welche? An den "Sheltiefreund", eine Zeitung, wo es nur um uns Shelties geht. Unglaublich, oder? Wenigstens nach meiner Zustimmung hätte sie fragen können! Aber nun ist es zu spät und falls vielleicht nicht jeder hier solch eine Zeitung hat, hänge ich euch wenigstens den Artikel an. Dann könnt ihr euch selber ein Bild davon machen. Achja, ein Bild von mir und der Zeitung wollte ich euch auch einstellen - aber Pustekuchen! Denn permanent ist die Zeitung verliehen, weil es alle lesen möchten. Liegt vielleicht auch am Wetter, da bleibt man lieber drin beim Lesen anstatt draußen rumzustromern.
Hier also der Bericht:

Unser CHW-Sheltie oder: Hilfe, dem fehlt ja die Farbe!


Es begann mit der klassischen Story von dem kleinen Mädchen, das schon immer einen Hund haben wollte. Daheim war es nicht möglich, und als ich zum Studium ging, schien der Zeitpunkt auch (noch) nicht passend - so tröstete ich mich mit Hamster, Kaninchen und co.


Doch Anfang 2010 war endlich der Abschluss unseres Veterinärmedizinstudiums greifbar nah und nach den vielen Jahren der wirklichen Plackerei kam nun der Hundegedanke wieder auf. Als dann auch die Weichen für die Zeit nach dem Studium gestellt waren, schien es uns nun ideal für einen Hund.


Während mein damaliger Freund und heutiger Ehemann keine genauen Vorstellungen von unserem „Wunschvierbeiner“ hatte, stellte ich schon einige Ansprüche. Mittelgroß sollte er sein, intelligent, vielseitig, aber ohne Jagdtrieb, problemlos mit unseren anderen Fellnasen und natürlich „familientauglich“. Für mich stand zudem fest, dass es nur ein „blauer“ sein konnte, denn ich hatte mich schon lange in blue-merle Hunde verliebt. Gerne gleich mit blauen Augen, so wie bei zwei unserer Katzen... Ich beschäftigte mich lange mit der Suche nach der passenden Rasse und kam immer wieder, bewusst oder unbewusst, auf den Sheltie.


Wir wälzten Literatur, befragten andere Sheltiebesitzer und verliebten uns in die kleinen Kobolde. Und so kam es, dass wir Kontakt mit einer lieben Züchterfamilie aus Amberg aufnahmen. Ihre blue-merle Hündinnen begeisterten mich schon vom ersten Foto an. Im Frühjahr fuhren wir das erste Mal die 277 km, um die Zucht und die Shelties kennenzulernen. Wir waren von Anfang an begeistert, wurden gut beraten und schon auf der Heimfahrt war uns klar, es sollte ein blue-merle Sheltie aus dieser Zuchtstätte sein.


Kurze Zeit später erfuhren wir, dass Welpen unterwegs sind und erwarteten mit großer Spannung die nahende Geburt. Da wir uns für diesen Wurf doch recht spät gemeldet hatten, wussten wir lange Zeit nicht, ob überhaupt noch ein Welpe für uns dabei wäre. So verging dann unsere letzte Prüfungsphase mit dem gespannten Warten und Hoffen auf den Wurf.


Anfang Mai war es soweit, gleich fünf Welpen erblickten das Licht der Welt! Zwei Stück in tricolor, ein blue-merle Rüde und....was war denn das? Color headed white? Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nichts von Shelties mit gefärbten Kopf, aber extrem viel Weißanteil gehört. Und in diesem Wurf waren gleich zwei Welpen stark weiß faktoriert, einer mit tricolor, der andere mit blue-merle Abzeichen. Genau dieser kam zuletzt noch mit etwas Verspätung zur Welt und so sah ich sein Foto erst am nächsten Tag, nachdem es seltsamerweise bei dem eigentlich gewünschten blue-merle Rüden nicht ganz „gefunkt“ hatte.


Sollte es ein CHW sein? Ich erwischte mich selbst mit dem Gedanken, dass diesem Sheltie ja eigentlich die Farbe „fehlt“, die ich mir so sehr gewünscht hatte. Es begann eine Phase, in der ich hin- und hergerissen war. Dieser kleine weiße Eisbär mit seinem tollen Kopf, er faszinierte mich! Warum, weiß ich bis heute nicht genau, denn komplett weiße Shelties oder welche mit sehr wenig Abzeichen fand ich eigentlich nicht ganz ansprechend. Doch dieser, mit seiner gleichmäßig grauen „Hose“ und dem „Jäckchen“, der Rest schneeweiß...


Ich durchsuchte das Internet nach allen Informationen darüber. Gibt es gesundheitliche Bedenken? Der Züchter beruhigte uns, denn CHW´s sind nicht zu verwechseln mit Double-Merle Hunden und haben keinerlei Beeinträchtigungen durch das viele Weiß. Als wir dann wieder telefonierten und nach unserem Favoriten gefragt wurden, nannte ich aus dem Bauch heraus den kleinen Eisbär, obwohl doch eigentlich sein reiner blue-merle Bruder besser zu meinen Vorstellungen gepasst hätte. Aber bestimmt gab es sowieso für diesen schon viele Interessenten!


In den folgenden Wochen konnten wir bei unseren Besuchen und übers Telefon die Entwicklung des kleinen Welpen verfolgen und als die Zusage für ihn kam, konnte ich meine Freudentränen kaum zurückhalten. Vom Charakter her würde er gut zu uns passen, meinten zu diesem Zeitpunkt schon seine Züchter. Also war auf mein Bauchgefühl verlass! Und Dusty sollte er heißen, ganz so, wie ich es mir als Kind schon erträumt hatte.


Die Wartezeit auf ihn war relativ erträglich, da wir mit Umzug und der Übernahme einer Kleintierpraxis alle Hände voll zu tun hatten. Als wir ihn dann aber Ende Juli endlich abholen konnten, sah er weniger wie ein Sheltie, sondern wirklich mehr wie ein Mix aus Wattebausch und Eisbärbaby aus. Vom ersten Tag an waren wir uns beide sicher, dass er genau das ist, was uns noch gefehlt hatte. Und trotz ein paar pubertären Phasen, die sicher viele Sheltiefreunde kennen, haben wir unsere Wahl nie bereut und werden es sicher auch nie tun.


Dusty ist mit allem und jedem verträglich, was bei derzeit 6 Katzen und einigem Kleingetier als seine Mitbewohner sicher nicht ganz selbstverständlich ist. In der Hundeschule ist er ein richtiger Streber und wir haben viel Spaß beim gemeinsamen Lernen – aber natürlich auch bei vielen Ausflügen, denn er möchte am liebsten überall dabei sein. Tagsüber ist er häufig mit in der Praxis, wo er den Arbeitsalltag durch seine lustige, aufmerksame, aber auch sensible Art bereichert. Und seitdem nun vor kurzem auch unsere Tochter geboren wurde, ist für uns endgültig klar, dass wir einen absolut traumhaften Familienhund ausgewählt haben.


Das weiße Fell hat übrigens auch einige Vorteile: Selbst im Dunkeln sieht man Dusty auch ohne Leuchthalsband noch problemlos und Zecken haben so gut wie nie eine Chance, unerkannt zu bleiben. Und auch jeglichen Schmutz sieht man sofort, so dass er nicht verbergen kann, wenn er mal wieder viel Spaß im Matsch oder am Tümpel hatte. Auch wenn wir ihn beim VDH nicht ausstellen können (was wir auch nie geplant hatten), fällt er außerhalb des Rings oder auch auf Sheltietreffen immer ziemlich schnell auf. Erst vor kurzem wurden wir auf der Leipziger Hundeausstellung gefragt, ob wir ihn denn aus Amerika importiert hätten, wo diese Färbung anerkennt und zum Teil sehr beliebt ist.


Zwei Pokale hat er trotz allem schon gewonnen, da wir ihn zum Spaß mal auf einer Nicht-VDH Ausstellung gezeigt hatten, wo er prompt seine Altersklasse gewann und im Wettbewerb gegen alle Klassenbesten sogar den zweiten Platz bekam. Blaue Augen hat er übrigens keine bekommen, doch sein Herrchen findet braune Hundeaugen sowieso viel schöner. Und sein Bruder, auf den ich doch immer wieder ein Auge geworfen hatte? Er hatte anfangs noch gar keine Interessenten, wie ich vermutet hatte, konnte dann aber schnell mit seinen stahlblauen Augen auch das für seinen Charakter passende Heim finden.


Wir denken mittlerweile schon auf lange Sicht an einen Zweitsheltie – diesmal mit mehr Farbe, aber ohne vorher genau festzulegen, wie diese sein sollte!

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